Nr. 59, Dezember 2003
 
12) Bremer Längsschnittstudie zu kriminellen Karrieren von Jugendlichen
Längsschnittstudien sind selten, teuer und methodisch aufwändig. Eine solche Studie liegt nun aus Deutschland vor. Sie beschäftigt sich mit der kriminellen (und schulischen sowie beruflichen) Karriere von Jugendlichen. Insgesamt wurden 424 Jugendliche im Zeitraum zwischen 1988 und 2001 (also über 14 Jahre hinweg) begleitet. Insgesamt 83% der Jugendlichen waren irgendwann einmal Täter, d.h. nur rund 17% begingen zwischen 14 und 27 Jahren keine Straftat. 12% wiederum haben durchgängig im gesamten Zeitraum irgendwelche Delikte begangen. Dabei ist Delinquenz „eingestreut in die Lebensphase Jugend“ (Schumann), d.h. Straftaten sind Episoden in diesem Lebensabschnitt, die sich ggf. in unbestimmten Abständen wiederholen. Die Studie geht auf die Bedingungen für bestimmte Abläufe von kriminellen Karrieren und den Ausstieg daraus ein. Quelle: Karl F. Schumann (Hrsg.): Berufsbildung, Arbeit und Delinquenz. Bremer Längsschnittstudie zum Übergang von der Schule in den Beruf bei ehemaligen Hauptschülern. Band 1; Juventa-Verlag Weinheim und München 2003, € 25.- , Karl F. Schumann (Hrsg.): Delinquenz im Lebensverlauf, Bremer Längsschnittstudie zum Übergang von der Schule in den Beruf bei ehemaligen Hauptschülern. Band 2, Juventa-Verlag Weinheim und München 2003, € 23.- (beide Bände zusammen € 39.-). Eine ausführlichere Besprechung der Studie findet sich in der Bücher-Ecke des Polizei-Newsletter unter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php