Nr. 84, März 2006
 
4) Psychologische Bedingungen des Sexualmordes
Die Studie geht der Frage nach, welche psychologischen Besonderheiten in der Tatsituation und in der Biographie des Täters mit der Wahrscheinlichkeit für eine Tötung des Opfers bei sexuellen Gewalttaten in Verbindung zu bringen sind. Der Untersuchung liegen Interviewdaten von insgesamt 94 Männern zugrunde. Für die letzten Tage vor der Tat gaben die Delinquentengruppen signifikant häufiger belastende Ereignisse und emotionale Veränderungen an als die strafrechtlich Unauffälligen. Keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den Gruppen ergaben Fragen nach Pornographiekonsum, nach Veränderungen des Sexualverhaltens im Vorfeld der Tat und nach der Alkoholisierung während der Tat. Signifikante Differenzen zwischen den Delinquentengruppen fanden sich für die Tatvorbereitung und den Tatablauf. Quelle: Peter Steck, Markus Raumann und Ursula Auchter,  Psychologische Bedingungen des Sexualmordes. Ein empirischer Vergleich zwischen Sexualmördern, Vergewaltigern und Männern, die der Versuchung zur Gewaltanwendung bei sexuellen Handlungen widerstanden haben. In: MSchrKrim 2005, S. 70-81