Nr. 87, Juni 2006
 
16) Gewalt in der Familie.  Für und Wider den Platzverweis
Die Forschungsergebnisse zum Thema "Gewalt in der Familie" leiteten ein Umdenken hinsichtlich des Täter-Opfer-Bildes ein: Frauen werden nicht mehr nur in der Opferrolle gesehen, Männer nicht nur in derjenigen des Täters. So spiegelt auch der zunehmend häufiger verwendete Begriff "Familiäre beziehungsweise Häusliche Gewalt" die Wechselseitigkeit gewalttätiger Beziehungen wider. Gewalt in der Familie verursacht nicht nur viel Leid für die Betroffenen, sondern auch der Gesellschaft erhebliche Kosten. Bisher praktizierte "Lösungen" wurden weiterentwickelt, neue Vorgehensweisen werden erprobt. Zu Letzteren gehört der "Platzverweis", mit dem in den USA, aber auch in europäischen Ländern und inzwischen auch in Deutschland, gute Erfahrungen gemacht werden. Ein von Kury und Oberfell-Fuchs herausgegebener Band enthält internationale Beiträge zur Gewalt in der Familie und vor allem zum Platzverweis. Erfahrungen aus verschiedenen Ländern werden berichtet, Vor- und Nachteile sowie Probleme dieser Form des polizeilichen Einschreitens bei familiären Gewalttaten werden kritisch diskutiert. Helmut Kury, Joachim Obergfell-Fuchs (Hrsg.), Gewalt in der Familie.  Für und Wider den Platzverweis.
ISBN 3-7841-1565-9. Eine ausführliche Besprechung findet sich im Online-Bereich des PNL unter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php