Nr. 116, Februar 2009
 
8) „Broken Windows“ und mangelnder gesellschaftlicher Zusammenhalt als Kriminalitätsursachen
Eine aktuelle Studie untersucht die Implikationen der Broken-Windows-Theorie sowie des Collective-Efficacy-Ansatzes auf ihre Gültigkeit. Dazu wurde umfangreiches Zahlenmaterial ausgewertet, Täter- und Opferbefragungen durchgeführt sowie kriminalgeographische Faktoren berücksichtigt. Dabei konnte nicht bestätigt werden, dass ein schwacher gesellschaftlicher Zusammenhalt (Collective-Efficacy-Theorie) und ein äußerer Zerfall der Umgebung (Broken-Windows-Theorie) zu einer höheren Kriminalitätsbelastung führen. Stattdessen präsentieren die Autoren einen überarbeiteten Ansatz, der die sozialen und räumlichen Bedingungen für die Entstehung von Kriminalität erläutert. Quelle: St. Jean, P.K. (2007), Pockets of Crime: Broken Windows, Collective Efficacy, and the Criminal Point of View, Chicago, IL: University of Chicago Press, 278 Seiten, ISBN: 9780226774992.