Buchbesprechungen

Maximilian Pichl: Law statt Order. Der Kampf um den Rechtsstaat. Rezensiert von Thomas Feltes

Maximilian Pichl: Law statt Order. Der Kampf um den Rechtsstaat. 260 S. ISBN 978-3-518-12837-4, edition suhrkamp 2837, Berlin 2024, 18.- Euro

Der Rechtsstaat ist in Gefahr. Diese Aussage hören wir zunehmend häufiger und vor allem nach spektakulären Straftaten – aber auch in Verbindung mit bestimmten politischen Aktionen wie Klimaprotesten oder Straßenblockaden – sofern sie nicht von Landwirten ausgehen. Bringen aber Straftäter oder „Asphaltkleber“ tatsächlich den Rechtsstaat in Gefahr oder ist er nicht aus einer anderen Richtung bedroht? Dieser Frage geht Maximilian Pichl in seiner kleinen aber feinen (s. dazu unten im „Nachtrag“) Studie nach. Continue reading Maximilian Pichl: Law statt Order. Der Kampf um den Rechtsstaat. Rezensiert von Thomas Feltes

Meier/Rössner/Trüg/Wulf/Bannenberg/Bartsch: Jugendgerichtsgesetz. Handkommentar. Rezensiert von Thomas Feltes

Meier/Rössner/Trüg/Wulf/Bannenberg/Bartsch: Jugendgerichtsgesetz. Handkommentar. Nomos-Verlag Baden-Baden, 3. Auflage 2024, 944 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-8487-7419-7, 119.- Euro.

Wieder einmal „explodiert die Gewalt unter Jugendlichen und Migranten“, wie die Zeitung mit den großen Buchstaben Mitte März 2024 titelte. Grundlage für den strafrechtlichen Umgang mit den Tatverdächtigen ist das Jugendgerichtsgesetz, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Vor dem Hintergrund der aktuell (angeblich) ansteigenden Jugendkriminalität und der damit wieder einmal verbundenen Forderungen nach Herabsetzung der Strafmündigkeitsgrenze oder anderer „Verfahren“ gegen unter 14-jährige ist es wichtig, dass ein aktueller Kommentar verfügbar ist. Continue reading Meier/Rössner/Trüg/Wulf/Bannenberg/Bartsch: Jugendgerichtsgesetz. Handkommentar. Rezensiert von Thomas Feltes

Hauffe: Die Leere im Zentrum der Tat. Eine Soziologie unvermittelter Gewalt. Rezensiert von Thomas Feltes

Tobias Hauffe, Die Leere im Zentrum der Tat. Eine Soziologie unvermittelter Gewalt. Hamburger Edition 2024, 208 S., gebunden, ISBN 978-3-86854-380-3, 35.- Euro (digital 31,99 Euro)

Immer wieder sorgen Straftaten für Aufmerksamkeit, die „man“ sich nicht erklären kann: Die Tat „passt“ nicht zum Täter, der Täter kann selbst nicht erklären, was mit ihm geschah oder was er tat, er war zuvor noch nie strafrechtlich auffällig geworden. Vier Fälle versuchten Totschlags, die keine gewaltsame Vorgeschichte haben, in denen die Konfrontationen im Kontext alltäglicher Konfliktsituationen stattfinden und die sich nicht zufriedenstellend erklären lassen. Sie sind der Ausgangspunkt der Studie. Continue reading Hauffe: Die Leere im Zentrum der Tat. Eine Soziologie unvermittelter Gewalt. Rezensiert von Thomas Feltes

Badora: Vom Stürzen und Wiederaufstehen. Geständnisse aus dem Frauengefängnis. Rezensiert von Thomas Feltes

Anna Badora, Vom Stürzen und Wiederaufstehen. Geständnisse aus dem Frauengefängnis. Ueberreuter-Verlag Wien 2024, € 25,00, 220 S., ISBN: 978-3-8000-7859-2.

Über das Leben im Gefängnis und den Kampf um das Recht auf einen Neubeginn.“ Gemäß der berühmten Chaos-Theorie kann ein einziges Ereignis den Lauf der Geschichte völlig verändern – im Großen, aber eben auch im kleinen, persönlichen Bereich. Anna Badora hat Frauen interviewt, die davon erzählen. Alle sitzen seit mehreren Jahren als verurteilte Straftäterinnen im Gefängnis. „Doch ihre Geschichten sind nicht nur die ihrer Verbrechen. Es sind Geschichten von Frauen, die sich falsch entschieden haben – mit dramatischen Konsequenzen für sie selbst, die Opfer und ihre Familien“. Continue reading Badora: Vom Stürzen und Wiederaufstehen. Geständnisse aus dem Frauengefängnis. Rezensiert von Thomas Feltes

Rüdiger / Bayerl (Hrsg.): Handbuch Cyberkriminologie 1. Rezensiert von Karsten Lauber

Thomas-Gabriel Rüdiger, P. Saskia Bayerl (Hrsg.): Handbuch Cyberkriminologie 1. Theorien und Methoden. Wiesbaden, Springer VS 2023, 765 Seiten, Softcover: ISBN: 978-3-658-35438-1, 119,99 EUR, E-Book: ISBN: 978-3-658-35439-8, 109,99 EUR

Das Handbuch Cyberkriminologie, bestehend aus zwei Bänden, erscheint in der Reihe „Cyberkriminologie – Theorien, Methoden, Erscheinungsformen“, herausgegeben von Thomas-Gabriel Rüdiger und P. Saskia Bayerl. Bis dato besteht diese Reihe lediglich aus dem zweibändigen Handbuch. In der Selbstbeschreibung soll „die Reihe ‚Cyberkriminologie – Theorien, Methoden, Erscheinungsformen‘ […] einen fachlichen Rahmen [bieten], um eine strategische Entwicklung der Cyberkriminologie als Wissenschaft voranzutreiben. Continue reading Rüdiger / Bayerl (Hrsg.): Handbuch Cyberkriminologie 1. Rezensiert von Karsten Lauber