Nr. 12, Dezember 1999
8) Chaos? In Ordnung!
Ein „Mitdenkbuch für Führungskräfte“ mit diesem Titel beschreibt und analysiert das „Führen in komplexen Systemen“ (Martin Henkel, Chaos? – In Ordnung!, Raabe-Verlag Stuttgart u.a. 1996). Was schon Führungskräften in der Wirtschaft den Angstschweiß auf die Stirn treibt, wird hier durchaus auch für Führungskräfte in der Polizei neu beleuchtet: Chaos und (vordergründige) Unordnung haben durchaus auch positive Aspekte. Die „Manager des Chaos“ – so die Überschrift des 1. Buchkapitels – erkennen noch nicht genügend die positiven Aspekte systematischer Unordnung. Spätestens nachdem die „Chaos-Theorie“ auch in der Wissenschaft Einzug gehalten hat kann es nicht schaden einmal darüber nachzudenken, ob in der Polizei vielleicht nicht doch ein Stück zuviel Ordnung (und damit Angepasstheit an Personen) und zu wenig Chaos (und damit Kreativität und Anpassungsfähigkeit an Situationen) vorhanden ist. Die Lektüre dieses Buches kann zum Nachdenken anregen, gibt aber (sic!) keine Rezepte. Aber allein schon die Erkenntnis, dass man Personal (auch Polizeibeamte) nicht wie ein Kraftfahrzeug führen kann (dieser Handgriff bewirkt dies, jenes Pedal das), könnte schon manche Veränderung bewirken. Manager denken kausal und instrumentell, ihre Sicht bleibt so partiell und schematisch. Viel Potential geht verloren, Motivation wird zerstört, das „System“ knirscht. Diejenigen „Polizeiführer“, die es sich zutrauen, auch anhand von Etrusker-Spitzmäusen und Zitaten aus Georg Christoph Lichtenbergs „Sudelbüchern“ über sich und ihr Führungsverhalten nachzudenken, denen (aber auch nur denen) sei dieses Buch empfohlen; alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen: bei ihnen könnte ansonsten Chaos ausbrechen ?
8) Chaos? In Ordnung!
Ein „Mitdenkbuch für Führungskräfte“ mit diesem Titel beschreibt und analysiert das „Führen in komplexen Systemen“ (Martin Henkel, Chaos? – In Ordnung!, Raabe-Verlag Stuttgart u.a. 1996). Was schon Führungskräften in der Wirtschaft den Angstschweiß auf die Stirn treibt, wird hier durchaus auch für Führungskräfte in der Polizei neu beleuchtet: Chaos und (vordergründige) Unordnung haben durchaus auch positive Aspekte. Die „Manager des Chaos“ – so die Überschrift des 1. Buchkapitels – erkennen noch nicht genügend die positiven Aspekte systematischer Unordnung. Spätestens nachdem die „Chaos-Theorie“ auch in der Wissenschaft Einzug gehalten hat kann es nicht schaden einmal darüber nachzudenken, ob in der Polizei vielleicht nicht doch ein Stück zuviel Ordnung (und damit Angepasstheit an Personen) und zu wenig Chaos (und damit Kreativität und Anpassungsfähigkeit an Situationen) vorhanden ist. Die Lektüre dieses Buches kann zum Nachdenken anregen, gibt aber (sic!) keine Rezepte. Aber allein schon die Erkenntnis, dass man Personal (auch Polizeibeamte) nicht wie ein Kraftfahrzeug führen kann (dieser Handgriff bewirkt dies, jenes Pedal das), könnte schon manche Veränderung bewirken. Manager denken kausal und instrumentell, ihre Sicht bleibt so partiell und schematisch. Viel Potential geht verloren, Motivation wird zerstört, das „System“ knirscht. Diejenigen „Polizeiführer“, die es sich zutrauen, auch anhand von Etrusker-Spitzmäusen und Zitaten aus Georg Christoph Lichtenbergs „Sudelbüchern“ über sich und ihr Führungsverhalten nachzudenken, denen (aber auch nur denen) sei dieses Buch empfohlen; alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen: bei ihnen könnte ansonsten Chaos ausbrechen ?