Nr. 2, April 1999
 
13) „LAST-MINUTE-MELDUNG“
Trotz wachsender Kriminalität greifen Polizisten seltener zur Waffe. Jeder Schusswaffengebrauch eines Polizeibeamten schlägt in der Presse hohe Wellen. Trotzdem sind die Schusswaffengebräuche gegen Personen in den vergangenen Jahren seltener geworden. 1995 schossen Polizisten 119mal, 1996 76mal und 1997 nur noch 60 mal. Dabei starben insgesamt 38 Menschen. Dieser Trend ist nach Einschätzung von Dipl. Psychologin Angelika Richter von der Polizeiführungsakademie (PFA) in Münster um so bemerkenswerter, als die Brutalität in Deutschland durch den Zustrom hochgradig gewaltbereiter Osteuropäer seit der Wende stark zugenommen habe. Dies führt Frau Richter vor allem auf die hohe Qualität moderner Spezialaus- und fortbildung in den Polizeischulen zurück. In der Ausbildung werden Schwerpunkte in psychologischer und pädagogischer Hinsicht gelehrt, außerdem wird auf intellektuelle Kompetenz großer Wert gelegt. Es geht nach Angaben der Psychologin vor allem darum, in aktuellen Stresssituationen Konflikte mit ausländischen Straftätern zu vermeiden, die sich daraus ergeben können, dass wir einander unvertraut sind und uns nicht verstehen. Quelle: dpa