Nr. 8, August 1999
 
7) Frauen greifen immer häufiger zur Waffe
Aus Verzweiflung, Rache und Mordlust greifen Frauen immer häufiger zur Waffe. Untersuchungen über den Grund, warum Frauen vermehrt zur Waffe greifen, gibt es nicht. Ein Zusammenhang mit der veränderten Stellung der Frau in der Gesellschaft liegt auf der Hand. „Die Frauen sind selbstbewusster geworden und setzen sich gegen die männliche Vorherrschaft zur Wehr“, sagt Valerie Solanas. Fest steht: Je entwickelter ein Land wirtschaftlich ist, desto höher ist der Anteil der Frauen an der Kriminalität. Allerdings gilt es zu beachten, dass „Frauen meistens eine lange Leidenszeit hinter sich haben, ehe sie zur Waffe greifen“, meint Marianne Heimoz, Direktorin der Frauenanstalt Hindelbank. Die Frankfurter Strafrechtsprofessorin Dagmar Oberlies kommt zum Schluss: „Frauen kommen bei Tötungsdelikten vor Gericht schlechter weg als die Männer.“ Auf Grund ihrer Untersuchungen von 174 Gerichtsurteilen stellt Dagmar Oberlies fest, dass sich Männer eher auf Totschlag, d.h. auf eine entschuldbare Affekthandlung, berufen könnten. Frauen hingegen laufen, schreibt Oberlies, „ein größeres Risiko, wegen Mordes verurteilt zu werden.“ Mit anderen Worten: Wenn Frauen töten, unterstellt die Justiz, tun sie es heimtückisch und hinterhältig. Quelle: FACTS – 26.07.99