Nr. 21, September 2000
 
3) Fehlverhalten, Korruption, Polizeigewalt und Polizeiliche Integrität – zwei aktuelle Studien aus den USA
In der ersten Studie wurden Polizeibeamten in 30 über die USA verteilten Polizeidienststellen 11 hypothetische Fälle zu polizeilichem Fehlverhalten vorgelegt, die sie beurteilen sollten. Das Ergebnis: Je schwerer der Verstoss ist, umso eher werden schwerwiegende Dsisziplinar- oder Strafmassnahmen gefordert und umso eher sind die Kollegen bereit, dieses Fehlverhalten anzuzeigen. Der Bericht "The Measurement of Police Integrity" (NCJ 181465) ist verfügbar unter http://www.ncjrs.org/ledocs.htm#181465. Mit einem ähnlichen Thema beschäftigt sich die zweite Studie „Police Attitudes Toward Abuse of Authority: Findings From a National Study”. Hier geht es um Polizeigewalt vor dem Hintergrund von Rasse, Klassenzugehörigkeit, Rang, Geschlecht und Verhalten der Betroffenen. Nicht überraschen dürfte das Ergebnis, dass sich die Mehrzahl der befragten Polizeibeamten dagegen aussprach, mehr Gewalt als unbedingt notwendig auszuüben. Jedoch berichten zwei Drittel der Befragten, dass der „Code of Silence” Beamte davon abhält, Fehlverhalten zu melden, weil sie danach Sanktionen durch Kollegen befürchten. Zudem gibt es offensichtlich Unterschiede in der Sichtweise: Schwarze Polizeibeamte sind eher als ihre weissen Kollegen der Auffassung, dass Minoritäten und untere soziale Schichten häufiger unfair von der Polizei behandelt werden. Der Bericht ist verfügbar unter http://www.ncjrs.org/ledocs.htm#181312.

Für eine Konferenz des amerikanischen National Institute of Justice in Verbindung mit der New York University (NYU) im Mai 1999 in Florenz und (überarbeitet) für eine Tagung des französischen Innenministeriums im September 2000 in Paris hat Thomas Feltes ein Manuskript zum Thema  „Police Intergrity and the Police Organization“ erstellt. Es kann per e-mail beim Autor angefordert werden (ThomasFeltes@fhpol-vs.de).