Nr. 34, November 2001
 
10) Leitzentrale des New Yorker Krisenstabes am 11. September zerstört
Auch der für 13 Million Dollar eingerichtet, mit einer Festung verglichene Bunker der Katastrophenschutzbereitschaft New York zerfiel am 11. September 2001 zu Schutt und Asche. Gelegen war er im 23. Stockwerk des World Trade Centers, NY. Stürme, Stromausfälle und sogar Nuklearangriffe sollten ihm nichts anhaben können - jetzt sagen Stadtbeamte bei der Planung des Wiederaufbaus, müssen sie das Konzept für die Notfallzentrale radikal überdenken: "Wir haben unsere Lektion gelernt und werden sicher gehen, sie umzusetzen". Ein neuer Standort soll weit entfernt liegen von baulichen Objekten, die zu Anschlägen "einladen". Es wird auch darüber nachgedacht eine zweite Zentrale als Rückzugsort einzurichten, falls die erste zerstört werden sollte. Man will sie nicht in einem oberen Stockwerk platzieren, zu dem Aufzüge führen. Eine Untergrundanlage scheidet in Manhattan aber auch aus, wegen der alten Wasserleitungen, der Nähe zum Fluss und der dadurch bestehenden Überflutungsgefahr. Hauer, ehemaliger Notfalleinsatzdirektor der Stadt meinte: "Da unternimmt man alles, um die richtige Örtlichkeit zu finden und für ausreichend Sicherheit zu sorgen, aber am Ende des Tages schauen wir zum Pentagon und sehen, was dort passiert ist." Nach dem Zusammenbruch der beiden Türme war aber nicht nur die Leitzentrale verloren gegangen. Mobiltelefone funktionierten nicht mehr, da sie über Antennen betrieben wurden, die auf dem Center standen. Das FBI, die Antiterrorgruppe eingeschlossen, verlor die meisten ihrer Telefonleitungen in Manhattan. So erging es auch der Polizei, CIA und dem Secret Service. Die Organisationen konnten diesen Verlust innerhalb der kommenden 48 Stunden  ausgleichen, glücklicherweise nicht behindert durch einen weiteren Anschlag. Ein Stadtratsmitglied brachte die Diskussion um den alten und neuen Standort der Einsatzzentrale auf den Punkt: "Hitlers Führerbunker erlebte das Ende des Zweiten Weltkriegs, unsere Zentrale war beim Erstschlag vernichtet. Zurückgeschaut machte sie dort (im WTC) offensichtlich keinen Sinn." Die wichtigste Lektion, die man gelernt hat ist aber, dass man überhaupt eine Zentrale braucht, wo auch immer sie liegen möge. Quelle: N.Y. Times, 29.09.2001 - Danke an Mike Bosak, NY