Nr. 35, Dezember 2001
 
13) KFN-Studie „Gewalt gegen Polizeibeamte“
Eine Zusammenfassung der vorläufigen Ergebnisse dieser bundesweiten Studie des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen e.V., die nach mehreren Tötungen und Tötungsversuchen gegen Polizeibeamte von der Innenministerkonferenz und der GdP in Auftrag gegeben wurde, ist seit Mai 2001 verfügbar unter www.kfn.de/gewaltgegenpolizei1.html. Das Risiko eines Beamten, mit Tötungsabsicht angegriffen zu werden, ist danach erheblich höher als das eines Normalbürgers. Das Risiko eines Beamten, im Dienst infolge eines Angriffs getötet zu werden, ist jedoch geringer als das Risiko eines Normalbürgers, Opfer eines tödlichen Angriffs zu werden. Für alle Angriffe gilt: Die Angriffe finden weit überwiegend bei Dunkelheit, im öffentlichen Raum und in eher bürgerlichen Vierteln statt. Die Mehrzahl der Angriffsorte galt zuvor als ungefährlich. Die Beamten waren zum Angriffszeitpunkt mehrheitlich als Funkstreife eingesetzt. Die Täter waren weit überwiegend deutscher Nationalität, fast ausschließlich männlich und allein. Sie waren zu großen Teilen alkoholisiert und fast zur Hälfte bereits polizeibekannt, den Beamten jedoch persönlich unbekannt. Der Angriff erfolgte fast immer überraschend. Ausgewertet wurden über 4.000 Fälle von Angriffen gegen Polizeibeamte in den Jahren 1985 bis 2000. Zusätzlich wurden 2.300 repräsentativ ausgewählte Polizeibeamte befragt.