Nr. 38, März 2002
 
6) Studie zeigt erneut keinen Zusammenhang zwischen Viktimisierung und Verbrechensfurcht
In bundesdeutschen Studien konnte bereits mehrmals ein oftmals unterstellter Zusammenhang zwischen Opferwerden (Viktimisierung) und Verbrechensfurcht nicht nachgewiesen werden, zumindest wenn es um leichtere Straftaten und nicht-multible Viktimisierung geht (Opfer von schweren Straftaten oder Personen, die mehrmals Opfer einer Straftat wurden, haben allerdings sehr wohl eine höhere Verbrechensfurcht). Eine jüngst in den USA veröffentlichte Studie kommt nun (wie verschiedene andere dort zuvor auch) zu dem gleichen Ergebnis. Die Autoren untersuchen dabei die Wahrnehmungen von aus Korea stammenden Amerikanern und kommen zu dem Ergebnis, dass kulturelle Faktoren und die Dynamik, die mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen Gruppe sowie mit ethnischen Konflikten zusammenhängt, entscheidend sind für die Erklärung von Verbrechensfurcht. Quelle: M. S. Lee, J.T. Ulmer, Fear of crime among Korean Americans in Chicago Communities. In: Criminology 38, 4, 2000, S. 1173-1206.