Nr. 39, April 2002
 
7) Kriminalität von Immigranten aus Russland – eine Studie aus den Niederlanden
In einer ethnographischen Studie, durchgeführt in Amsterdam und Rotterdam, gehen die Autoren der Frage nach, ob das kriminelle „Image“ das die russischen Immigranten in den Niederlanden haben, der Realität entspricht. Durch Feldarbeit, Interviews und Medienauswertungen kommen sie zu dem Ergebnis, dass viele russische Immigranten in den Niederlanden nicht gegen dieses Image ankämpfen, sondern es ausnutzen oder manipulieren. Im Ergebnis führt dies zu einer „self-fulfilling prophecy“, ein Begriff, den wir schon lange auch in der deutschen Kriminologie kennen und den wir möglicherweise auch für das Phänomen der „Russenkriminalität“ bei uns bemühen dürften. Quelle: D. Siegel, F. Bovenkerk, Crime and manipulation of identity among Russian-speaking immigrants in the Netherlands. In: Journal of Contemporary Criminal Justice 16, 4, S. 424-444