Nr. 40, Mai 2002
 
11) Geschwindigkeitskontrollen durch automatische Geschwindigkeitskameras – Erfolge bei verschiedenen „Fahrertypen“
In einem quasi-experimentellen Design überprüften die Autoren in Großbritannien die Reaktionen von Autofahrern auf automatische Geschwindigkeitskameras, die seit 1991 dort eingesetzt werden. Im Ergebnis konnten drei verschiedene Typen von Autofahrern festgestellt werden: Konforme Typen, die sich an die Vorschriften halten, in der Studie so genannte „Manipulateure“, die versuchen, den Kameras auszuweichen bzw. danach wieder rasen und das Risiko bewusst unterschätzen und die „defiers“, denen dies alles nichts ausmacht und die rasen, als wenn sie die Kontrollen nicht interessieren würden. Den abschreckendsten Effekt haben bei allen drei Untergruppen die Strafverfolgung von Geschwindigkeitsüberschreitungen, gefolgt von installierten Kameras in einem zuvor nicht überwachten Gebiet; danach kommen Hinweisschilder, die vor den Kameras warnen, und am Ende stehen Öffentlichkeitsmaßnahmen. Quelle: C. Corbett, A typology of drivers´ responses to speed cameras: Implications for speed limit enforcement and road safety. In: Psychology, Crime and Law 6, 4, 2000, S. 305-330.