Nr. 44, September 2002
 
2) PC-gestützte polizeiliche Bürgerbefragungen in Bremen und Baden-Württemberg
Die Analyse der Erwartungen und Wünsche der Bürger der Polizei gegenüber ist Voraussetzung für eine gute Polizeiarbeit. Viele Polizeibehörden holen sich mit Hilfe von postalisch durchgeführten Umfragen bereits seit mehreren Jahren die erforderlichen Informationen. In Bremen sind zum Beispiel inzwischen drei unterschiedliche Arten von Befragungen institutionalisiert: eine allgemeine Bürgerbefragung (seit 1997), eine Bürgerkontaktbefragung – eine Erhebung, die sich an Befragte richtet, die von direkten Erfahrungen nach Kontakten mit der Polizei berichten können (2001 mit einem Datensatz von 778 Befragten) und eine sog. Passantenbefragung. Die Ergebnisse der allgemeinen Bürgerbefragung, die einen Querschnittsvergleich auf Revierebene und einen Längsschnittvergleich hinsichtlich zeitlicher Veränderungen darstellen, sind im Internet unter der Startseite der Polizei Bremen, anschließend link zum ‚Bremer Sicherheitsatlas‘, einzusehen. Zusätzlich zu diesen standardisierten Umfragen wurde im April 2002 in Bremen ein Pilotprojekt „Bürgerbefragung online“ gestartet. Seitdem ist für Jedermann unter http://www.bremen.de/ (mit Link unter ‚Aktuelles‘ zur Umfrage) oder unter http://www.polizei.bremen.de/ der Fragebogen abrufbar und eine Beteiligung möglich. Während Bremen somit eine sog. „Internet-Umfrage“ realisiert, die bestimmte methodische Probleme aufweist (so werden hier bestimmte Personengruppen von vorneherein ausgegrenzt), setzt Baden-Württemberg auf repräsentative Befragungen auf Ebene der Polizeidirektionen. Ab Januar 2003 soll dort den Dienststellen ein Computerprogramm zur Verfügung stehen, mit dem repräsentative Bevölkerungsbefragungen durchgeführt werden können. Kontakte: Für Bremen Ulrich Goritzka, Diplomkriminologe, Fachdirektion Controlling, Tel.: 0421/36212077 e-mail: ulrich.goritzka@polizei.bremen.de. Das Projekt in Baden-Württemberg ist noch im Aufbau. Infos über Rainer Belz (rainer@rm-belz.de).