Nr. 54, Juli 2003
 
12) Three Strikes als Mittel zur Prävention?
Die Praxis einiger US-amerikanischer Staaten, bei einer dritten Verurteilung massive Haftstrafen zu verhängen, scheint weniger erfolgreich zu sein als von den Initiatoren erwartet. Dies geht aus den Studien des Centre of Juvenile and Criminal Justice hervor, einer privaten Non-Profitorganisation, deren Ziel unter anderem die Reform der amerikanischen Strafrechtspolitik ist. Soziale Probleme sollen demnach nicht durch eine Zunahme der Gefängnisstrafen bekämpft werden. Das CJCJ weist folgende Defizite der Three Strikes-Policiy nach: In 65% der Fälle sind nicht die eigentlich anvisierten besonders gefährlichen Gewalttäter die Betroffenen; die Verbrechensrate nimmt nicht stärker ab als in US-Staaten, die Three Strikes nicht eingeführt haben; im Gegensatz zu den Erwartungen kostet die Praxis den Steuerzahler 500 Millionen Dollar mehr pro Jahr; 74% der Verurteilten gehören ethnischen Minderheiten an oder sind arm, so dass kaum von einem fairen Vorgehen gesprochen werden kann. Mehr Informationen über Kritik an Three Strikes und über das CJCJ finden sich unter http://www.cjcj.org/rsr/index.php.