Nr. 80, November 2005
 
12) Neue Studie: Weniger physische Gewalt an Schulen
Die physische Gewalt an Schulen hat in den letzten zehn Jahren bundesweit abgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Unfallkassen (BUK) in München in einer empirischen Untersuchung. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Hauptschulen. Dort sank die Raufunfallrate (Anzahl der Raufunfälle je 1.000 Schüler) von 48,6 im Jahr 1993 auf 32,8 im Jahr 2003. Sie ist aber nach wie vor deutlich höher als bei allen anderen Schularten. Auch eine Zunahme der Brutalität in den Auseinandersetzungen konnte der Bundesverband nicht feststellen. Untersucht wurden alle Unfälle an Gymnasien, Grund-, Haupt-, Sonder- und Realschulen, die Folge aggressiven Verhaltens zwischen Schülern waren und bei denen ein Arzt hinzugezogen werden musste. Diese Ergebnisse wurden mit den Zahlen aus den Vorjahren seit 1993 verglichen. Die Studie gibt außerdem einen Überblick zum aktuellen Stand der schulischen Gewaltforschung und über die wichtigsten empirischen Ergebnisse zur Gewaltsituation an Schulen. Die oft angestellte Vermutung, ausländische Schüler seien verstärkt an Gewalthandlungen beteiligt, bestätigte sich nicht. Hier war die Tendenz sogar rückläufig. Gleiches gilt für die Brutalität der Auseinandersetzungen. Auch hier konnte der BUK keine Zunahme feststellen. Die Frakturenquote als Maßstab für schwere Verletzungen hatte sich in keinem Schultyp erhöht. Sie war tendenziell sogar abnehmend. Rund 8,3 Millionen Schüler an Gymnasien, Grund-, Haupt-, Sonder- und Realschulen waren im Jahr 2003 bei den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand versichert. Unter www.unfallkassen.de gibt es weitere Informationen zur Schüler-Unfallversicherung. Hier kann unter dem Link „Statistik“ auch die aktuelle Untersuchung „Gewalt an Schulen“ heruntergeladen werden. Gewalt an Schulen. Ein empirischer Beitrag zum gewaltverursachten Verletzungsgeschehen an Schulen in Deutschland 1993-2003: http://content.unfallkassen.de/uploads/510/Gewalt_an_Schulen.pdf