Nr. 100, September 2007
 
21) Versorgen und Beweise sichern nach der Tat. Medizinische Versorgung und Befunderhebung nach Vergewaltigung
Bundesweite Fachtagung anlässlich des 25jährigen Bestehens des Vereins Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V., Frankfurt am Main am Montag, 17. September 2007, 10 – 17 Uhr, Dominikanerkloster Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main. Die medizinische Versorgung und gerichtsmedizinisch verwertbare Befundsicherung direkt nach einer Vergewaltigung verlangt von den beteiligten Berufsgruppen ein hohes Maß an Sensibilität und Sachkenntnis. Um die Situation für alle Beteiligten zu verbessern, entwickelt die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums seit 2006 ein neues Instrument: einen Dokumentationsbogen als praktikable Checkliste für Ärzte, der sowohl die medizinische als auch die befundsichernde Versorgung der Betroffenen optimiert. Interdisziplinäre Expertenrunden bestehend aus Kripo, Staatsanwaltschaft, Rechtsmedizin und Ärzteschaft wurden in die Entwicklung einbezogen, aktuellste Studien wurden eingearbeitet. Die Weltgesundheitsorganisation gibt das WHO-Logo der Weltkampagne zur Bekämpfung der Gewalt für die Verwendung auf dem Dokumentationsbogen frei. Unter anderem stellt PD Dr. med. Hildegard Graß vom Institut für Rechtsmedizin Düsseldorf den neu entwickelten Dokumentationsbogen vor, Dr. Harald Schneider vom Hessischen Landeskriminalamt Wiesbaden erläutert die Bedeutung der Spurensicherung bei der Aufklärung von Sexualstraftaten und Wolfgang Thiele von der Staatsanwaltschaft Gießen spricht zur Rolle des Arztes/der Ärztin als sachverständige/r Zeuge/Zeugin vor Gericht. Am Nachmittag, ab 15 Uhr, stellen Mediziner, Kriminologen und Juristen ihre Praxiserfahrungen zur Diskussion. Tagungsflyer und Anmeldung unter: www.frauennotruf-frankfurt.de