Nr. 96, April 2007
 
11) Bessere Resozialisierung nach gemeinnütziger Arbeit? Vergleich kurzer Freiheitsstrafen mit gemeinnütziger Arbeit nach 11 Jahren
Hier werden die Ergebnisse eines kontrollierten Experiments vorgestellt, bei welchem Verurteilte, die ihre Strafe in Form von gemeinnütziger Arbeit (abgekürzt: GA) verbüßen konnten, mit einer Kontrollgruppe verglichen werden, deren Angehörige diese in Form einer kurzen Freiheitsstrafe (von maximal zwei Wochen) verbüßt haben. Gebildet wurden die beiden Gruppen mit dem Los, was heute schlüssige Vergleiche erlaubt. Verglichen wird der Rückfall aufgrund neuer Eintragungen im Straf- wie auch im Polizeiregister über einen Zeitraum von 11 Jahren. Daneben wurde auch die weitere berufliche, soziale und familiäre Situation der Betroffenen berücksichtigt. Insgesamt zeigten sich nur geringfügige Unterschiede. Langfristig weisen ehemalige Häftlinge etwas geringere Rückfallraten auf. Obwohl nicht signifikant, kontrastiert dieser Unterschied mit den Ergebnissen nach nur zwei Jahren, als die Rückfälligkeit nach gemeinnütziger Arbeit geringer war. Zudem erweisen sich tendenziell ehemalige Gefangene eher als besser integriert. Obwohl auch hier meistens nicht signifikant, widersprechen diese Befunde der These von der Schädlichkeit der (kurzen) Freiheitsstrafen. In: Crimiscope 34, 2006 http://www.unil.ch/esc/page19064.html