Nr. 97, Mai 2007
 
5) National Youth Survey: Neues über Abschreckungstheorien und Entscheidungen zur Tat.
Diese Studie liefert einen theoretischen Rahmen, in dem die Wahrnehmung von Strafe als logischer Konsequenz eine Funktion der Kriminalitätserfahrung und -folgen sowohl des Täters als auch anderer Personen ist. Einige der empirischen Annahmen wurden anhand von Daten des National Youth Survey (N= 1.247 Teilnehmer, die im Jahr 1976 zwischen 11 und 17 waren) getestet. Verhaftungen hatten kaum eine Auswirkung auf die Wahrnehmung von Strafe als logischer Konsequenz für Diebstahl und Körperverletzung. Dagegen stimmen die Vergehen mit einer verringerten Wahrnehmung von Strafe als logischer Konsequenz für Diebstahl und Körperverletzung überein. Gruppenkriminalität (peer offending) führte zu einer Verringerung der Wahrnehmung von Strafe als logischer Konsequenz für Diebstahl, nicht aber für Körperverletzung. Menschen, denen es an Selbstkontrolle fehlt oder die impulsiv handeln, sind eher gegenwartsorientiert und daher weniger durch mögliche rechtliche Sanktionen abzuschrecken. Quelle: Pogarsky, G., Kim, K., &Paternoster, R. (2005). Perceptual change in the National Youth Survey: Lessons for deterrence theory and offender decision making, in: JUSTICE QUARTERLY, 22(1), 1-29.