Nr. 104, Januar 2008
 
13) Das Prinzip Sicherheit
Wolfgang Sofsky ist Soziologe, Journalist und Schriftsteller, der sich in seiner Forschungstätigkeit vor allem auf die Bereiche Krieg und Gewalt konzentriert. Vor seiner Tätigkeit in Erfurt lehrte er Soziologie an der Universität Göttingen. Er schreibt unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt. Als Soziologe und Politologe analysiert Sofsky in seinem Buch „Das Prinzip Sicherheit“ den Sicherheitsbegriff, indem er ihn in eine historische Perspektive rückt und die Geschichte von Sicherheits- und Unsicherheitsvorstellungen thematisiert. Anhand zahlloser Beispiele aus allen den Menschen und seine Umwelt betreffenden Lebensbereichen versucht er zu erläutern, dass das Empfinden von Risiko, Gefahr und Sicherheit keinesfalls als ein objektives eingestuft werden kann. Das Spektrum reicht von individuellen Sicherheitsbedürfnissen über Sicherheitsverhältnisse politischer Systeme bis zur globalen Sicherheitslage. Dabei spannt Sofsky einen weiten zeitlichen Bogen beginnend in der Neuzeit (z. Bspl. mit dem Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755, dem ersten großen Börsenkrach im 17. Jahrhundert) bis zur aktuellen Beeinträchtigung der individuellen und globalen Sicherheit mit Aussicht auf zukünftige Entwicklungen, welche sich nach Sofsky zu Horrorszenarien entwickeln werden, sollte der Trend zu freiheitsbeschneidenden Sicherheitsmaßnahmen weiter nach oben gehen. Spätestens seit dem 11. September 2001 ist das Thema Sicherheit nicht nur Hauptthema der politischen Diskussion weltweit, sondern den Menschen der westlichen Welt ist durch dieses Ereignis die Verletzlichkeit ihres Daseins massiv in ihr Bewusstsein gerückt. Sofsky, Wolfgang: Das Prinzip Sicherheit. S. Fischer Verlag: Frankfurt/Main 2005. ISBN 310072710X, Gebunden, 176 Seiten, 16,90 EUR. Eine ausführliche Besprechung durch Klaus Gruber findet sich im Buchbesprechungsteil des Polizei-Newsletter http://www.polizei-newsletter.de/books_german.php.