Nr. 111, September 2008
 
2) Liberale politische Ansichten offenbar nicht auf mangelnde Opfererfahrung zurückzuführen
„Die Vertreter aus dem liberalen Lager werden ihre utopischen Ansichten über Sicherheits¬politik und Verbrechensbekämpfung schon ändern, wenn sie einmal selbst Opfer eines Ver¬brechens geworden sind.“ Diese These aus dem meist konservativen Lager wird nun in Frage ge¬stellt. Eine US-Untersuchung ergab nämlich keinen Zusammenhang zwischen Opfererfahrung und konservativen Einstellungen. Auch eine stärkere Befürwortung harter Strafen konnte unter denen, die Opfer einer Straftat geworden sind, nicht festge¬stellt werden. Die Autoren sehen die Ergebnisse ihrer Studie daher auch als ein Argument gegen Versuche, liberale Forderungen mit einem Verweis auf mangelnde Opfererfahrung zu entkräften. Quelle: Unnever, James D; Cullen, Francis T.; Fisher, Bonnie S. (2007), „A Liberal Is Someone Who Has Not Been Mugged“: Criminal Victimization and Political Beliefs, in: Justice Quarterly 24 (02), 309-334.