Nr. 113, November 2008
 
10) Erfolgsfaktoren von Einsätzen gegen Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung
Durch die britische Aktion „Pentameter“ wurde auf proaktive Weise gegen den Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung vorgegangen, indem in einem Netzwerk verschiedener Akteure die Opfer von Menschenhändlern identifiziert und befreit werden sollten, anstatt bloße Hilfestellungen für bereits geflohene Opfer anzubieten. Die Evaluation dieser im Jahr 2006 durchgeführten Aktion, bei der 88 Frauen geholfen werden konnte, hat einige interessante Punkte hervorgebracht, die bei zukünftigen Aktionen gegen den Menschenhandel berücksichtigt werden sollten. Die Vernetzung unterschiedlicher Institutionen hat Erfolge ermöglicht, die bei Einzelaktionen nicht möglich gewesen wären. Dabei ist zukünftig auf einen stetigen Informationsfluss zwischen den einzelnen Stellen zu achten. Wichtig ist zudem eine Sensibilisierung der Polizei für die speziellen Erscheinungsformen des Menschenhandels sowie für nicht-öffentliche Formen der Prostitution. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass der Opferstatus einer Person nicht erkannt wird, insbesondere wenn diese nicht von sich aus über Viktimisierungserfahrungen berichtet. Insgesamt ist es gelungen, der örtlichen Polizei einen aktuellen Überblick über das Ausmaß der organisierten Prostitution zu geben. Der vollständige Kurzbericht kann unter http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs08/horr07b.pdf eingesehen werden. Durch die thesenartige Gestaltung ist das Dokument übersichtlich und verständlich.