Nr. 115, Januar 2009
 
13) Nutzen von Wohnorteinschränkungen für Sexualstraftäter fraglich
Zahlreiche Staaten und Kommunen in den USA wollen erneuter Straffälligkeit vorbeugen, indem sie entlassenen Sexualstraftätern verbieten, ihren Wohnsitz in der Nähe von Schulen oder Kindertagesstätten zu begründen. Im Rahmen einer Studie zur Wirksamkeit dieser Gesetze wurde bei allen zwischen 1990 und 2002 im Staate Minnesota entlassenen Sexualstraftätern, die vor 2006 einschlägig rückfällig wurden, die erneute Verurteilung genauer untersucht. Bei keinem einzigen der 224 Fälle gab es Anhaltspunkte dafür, dass Einschränkungen bei der Wahl des Wohnsitzes einen Rückfall verhindert hätten. Die Wirksamkeit entsprechender Gesetze wird durch die Ergebnisse somit in Frage gestellt. Quelle: Duwe, G., Donnay, W., Tewksbury, R. (2008), Does Residential Proximity Matter? A Geographic Analysis of Sex Offender Recidivism, in: Criminal Justice and Behavior, 35 (4), 484-504. http://cjb.sagepub.com/cgi/content/abstract/35/4/484