Nr. 116, Februar 2009
 
10) Auswirkungen von Gewalterfahrungen im Kindes- und Jugendalter
Die Ergebnisse einer Befragung von 14-24 Jahre alten Gefangenen (N=1.526) zeigen, dass es bei Gewaltprävention vor allem auf eine frühe Intervention im familiären und schulischen Umfeld ankommt. Die Insassen wurden nach ihren Opfererfahrungen im Kindes- und Jugendalter sowie nach eigenem gewalttätigen Verhalten befragt. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen Befragten, die als Kinder körperlich misshandelt wurden, als Jugendliche ein doppelt so hohes Viktimisierungsrisiko aufweisen wie die Vergleichsgruppe. Ebenso steigt bei ihnen die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst zu Gewalttätern werden. Eine geringere Neigung zu Gewalttaten wiesen hingegen die Befragten auf, die sowohl im Kindes- als auch im frühen Jugendalter Opfer von Gewalthandlungen wurden. Quelle: Hosser, D., Raddatz, S, Windzo, M. (2007), Child Maltreatment, Revictimization, and Violent Behavior, in: Violence and Victims, 22 (3), 318-333. http://www.ingentaconnect.com/content/springer/vav/2007/00000022/00000003/art00005