Nr. 118, April 2009
 
12) Die Tötung des Intimpartners
Wenn am Ende einer mit positiven Gefühlen verbundenen Beziehung die Tötung des Intimpartners (Intimizid) steht, wirft dies zahlreiche Fragen nach den Hintergründen der Tat auf. Forscher haben daher 80 Delikte gegen das Leben des Intimpartners mit 366 Tötungsdelikten ohne intime Vorbeziehungen verglichen. Intimizidtäter sind demnach im Vergleich zur Kontrollgruppe älter (41 vs. 30 Jahre) und verfügen über eine bessere berufliche und schulische Bildung. Dies stellt eine relativ günstige soziobiographische Konstellation dar, weshalb die Auslöser des Intimizid nach Auffassung der Autoren eher in der Ausprägung der Täter-Opfer-Beziehung mit ihren oftmals problematischen Abhängigkeits- und Machtverhältnissen sowie in der spezifischen Tatsituation zu suchen sind. Quelle: Marneros, Andreas; Reichel, Renate; Röttig, Dörthe (2008), Der soziobiographische Hintergrund von Intimizidtätern, in: MschKrim 2008, 241-249