Nr. 124, November 2009
 
1) Wie Arbeit und Präsenz der Polizei Kriminalitätsfurcht steigern können
Das Gefühl eines „unordentlichen“ öffentlichen Raums kann Kriminalitätsfurcht hervorrufen. Die „broken windows“-Strategie verfolgt daher den Ansatz, allgemeiner Unordnung sowie kleineren Vergehen entgegen zu treten, um auf diese Weise unter anderem das Sicherheitsgefühl der Bürger zu steigern. Eine Studie hat nun gezeigt, dass gerade die Arbeit der Polizei in diesem Zusammenhang einen signifikant negativen Effekt auf das Sicherheitsgefühl haben kann. Dies gilt jedenfalls dann, wenn die Polizei mit starker Präsenz und intensiven Einsätzen gegen kleinere Vergehen und Unordnung im öffentlichen Raum vorgeht. Der an sich positive Effekt der „broken windows“-Strategie wird auf diese Weise wieder zunichte gemacht, weshalb nach Ansicht der Autoren ein konzentriertes und intensives Vorgehen der Polizei zu vermeiden ist. Quelle: Hinkle. J.C./ Weisburd, D. (2008), The irony of broken windows policing: A micro-place study of the relationship between disorder, focuses police crackdowns and fear of crime, in: Journal of Criminal Justice, 36 (6), 503-512. http://dx.doi.org/10.1016/j.jcrimjus.2008.09.010