Nr. 132, Juli 2010
 
7) Mehrzahl der Studierenden wird Opfer sexueller Belästigungen
Die Mehrzahl der Studierenden erlebt nicht-körperliche Arten der sexuellen Belästigung – etwa durch sexuelle Anspielungen oder Textnachrichten – während des Studiums. Knapp ein Drittel erlebt Belästigungen körperlicher Art, z.B. durch Berühren oder Zwang zu sexuellen Handlungen. Dies ist das Ergebnis einer US-Amerikanischen Befragung von 2.036 Universitätsstudenten. Männliche und weibliche Studierende sind gleichermaßen betroffen, wobei Frauen eher negative Gefühle wie Scham, Wut oder mangelndes Selbstvertrauen entwickeln. Die Mehrzahl der Befragten, die über eigenes delinquentes Verhalten berichteten, hielten ihr Verhalten für witzig, ein Drittel ging davon aus, das Opfer wünsche das sexuelle Verhalten und ein weiteres Drittel rechtfertigte ihr Verhalten damit, dass viele Leute so handelten wie sie. Quelle: Hill, C., Silva, E (Hrsg.), Drawing the line: Sexual harassment on campus, Washington, 55 Seiten, ISBN: 1879922355. Ob diese Ergebnisse auch auf Europa übertragbar sind wird eine derzeit noch laufende Studie in fünf europäischen Ländern unter Leitung des Lehrstuhl für Kriminologie der Ruhr-Universität Bochum zeigen; s. www.gendercrime.eu.