Nr. 139, März 2011
 
2) Zweifelhafter Handyspaß: Verbrechens App für Smartphones
Eine Berliner Softwarefirma hat eine Softwareapplikation entwickelt die Smartphone-Nutzern ein lokales Lagebild der Kriminalitätsbelastung verschaffen soll. Das Programm, das für weniger als 2€ gekauft werden kann, katalogisiert Polizeieinsätze „und markiert die Tatorte auf Landkarten und Stadtplänen“. Dadurch soll es dem Nutzer möglich gemacht werden das (vermeintliche) Kriminalitätsgeschehen innerhalb einzelner Straßen nachzuvollziehen. Das Landeskriminalamt in Kiel und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Lübeck verweisen jedoch darauf, dass die Datengrundlage der Applikation unvollständig und zweifelhaft sei. Darüber hinaus berücksichtigt das Programm weder die Bevölkerungsdichte, noch den zeitlichen Verlauf. Dadurch können bestimmte Orte fälschlicherweise als Kriminalitätsbrennpunkte gekennzeichnet werden, obwohl keine erhöhte Kriminalitätsbelastung gegeben ist. Andreas Sankewitz von der GdP warnt daher vor „reinem Voyeurismus“. Datenschützer warnen ferner vor einer möglichen Diskriminierung der Bewohner ganzer Straßen. Quelle und weitere Informationen: Lübecker Nachrichten vom 04.02.2011: http://www.ln-online.de/artikel/2926315.