Nr. 181, Januar 2015
 
18) Übersetzungen der englischsprachigen News des PNL 180 von Dezember 2014
1. Risikobewertungsinstrumente sind nicht verlässlich
Der Einsatz von Risikobewertungsinstrumenten kann die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Verbrechens bei Sexualstraftätern überschätzen. "Versicherungsstatistische" Risikobewertungen sind so angelegt, dass staatliche Strafrechtssysteme das Risiko genauso bewerten können wie Kfz-Versicherungsfirmen. Eine Liste mit Faktoren, die mit Rückfälligkeit korrelieren, wird genutzt, um die Straftäter in Kategorien einzusortieren. Aber diese Instrumente ziehen oft nur historische, bzw. "statische" Faktoren aus dem Vorleben des Straftäters in Betracht. Quelle: Steven Yoder: The Promise (and Perils) of Predicting Sex Crimes. In: The Crime report, Sept. 11, 2014 http://www.thecrimereport.org/news/inside-criminal-justice/2014-09-the-promise-and-perils-of-predicting-future-sex-crim
 
5. Zerbrochene Fenster 2.0
Die öffentliche Debatte in New York zu "zerbrochenen Fenstern" ist fast ohrenbetäubend geworden. Nach Meinung der New York Times and der Nation ist das Bekenntnis des New York Police Department (NYPD) zu Rechtsdurchsetzung auf niedriger Ebene ein Regelbruch, der "ungleiche Behandlung verschärft, statt die Sicherheit zu verbessern" (Nation). Kommentatoren des City Journals und der New York Daily News haben zurückgeschlagen. Das Journal nannte die zerbrochenen Fenster "eine moralische Pflicht" und laut The News ist es eine "bewährte Vorgehensweise, die hilft, Leben zu retten". Siehe auch die Diskussion auf http://www.thecrimereport.org/viewpoints/2014-08-broken-windows-20-a-smarter-version