Nr. 188, September 2015
 
7) Aktuelle Studie zum Nutzen des sog. „Rapports“ im forensischen Kontext
Der Begriff „Rapport“ wird im Bereich der Aussage- und Vernehmungspsychologie für den Beziehungsaufbau in polizeilichen Vernehmungen verwendet. Der Aufbau eines Rapports zu Beginn einer Vernehmung kann sich positiv auf die Aussagequalität auswirken und wird in Polizeitrainings empfohlen. Eine Forschungsgruppe aus Großbritannien konnte aber jüngst auch dokumentieren, dass der Rapport vergleichbare Effekte auf die Bereitschaft von Zeugen, falsche Anschuldigungen nach suggestiven Fragetechniken zu tätigen, haben kann, wie wenn belastendes Beweismaterial präsentiert wird. Quelle: Wright, D., Nash, R. A., & Wade. K. A. (2015). Encouraging eyewitnesses to falsely corroborate allegations: Effects of rapport-building and incriminating evidence. Psychology, Crime, and Law. doi: 10.1080/1068316X.2015.1028543