Nr. 188, September 2015
 
16) Psychosoziale Reife und Abstandnahme von Verbrechen in einer Stichprobe unter schwerkriminellen jugendlichen Straftätern
Die Forscher befragten 1.354 junge Straftäter nach ihrer Verurteilung über sieben Jahre hinweg, um herauszufinden, welche Faktoren (z. B. individueller Reifeprozess, Veränderung im Leben und Verstrickung ins Strafrechtssystem) Jugendliche, die schwere Straftaten begangen hatten, dazu bringen, den kriminellen Weg weiter zu verfolgen oder davon Abstand zu nehmen. Als Ergebnis dieser Befragungen und der Durchsicht amtlicher Aufzeichnungen haben die Forscher den gegenwärtig umfassendsten Datensatz zu schwerkriminellen heranwachsenden Straftätern und ihre Lebenssituation in der späten Adoleszenz und im frühen Erwachsenenalter zusammengetragen. Verglichen mit anderen antisozialen Jugendlichen hatten Jugendliche, deren antisoziales Verhalten bis ins frühe Erwachsenenalter andauerte, erwiesenermaßen ein niedrigeres Niveau psychosozialer Reife in der Adoleszenz und Defizite in ihrer Reifeentwicklung (z. B. Entwicklungshemmung). Die große Mehrheit jugendlicher Straftäter, selbst diejenigen, die schwere Verbrechen begehen, wachsen während dem Übergang ins Erwachsenenalter aus antisozialen Tätigkeiten heraus. Die meisten Jugendstraftaten sind tatsächlich auf die Adoleszenz begrenzt. Diese Studie deutet an, dass der Prozess, aus den Straftaten durch Reife herauszuwachsen, stärker allgemein mit dem Reifeprozess verbunden ist, auch in Bezug auf Entwicklung von Impulskontrolle und Zukunftsorientierung. http://www.ojjdp.gov/pubs/248391.pdf