Nr. 302, Dezember 2025
 
4) Forensische Linguistik als kriminalistische Methodik zur Identifizierung von Straftätern, z. B. in Kindermissbrauchs-Dark Web-Foren
Sicherheitsbehörden klagen nicht selten, dass analoge kriminalistische Methodik im digitalen Kriminalitätsattraktionsraum an Grenzen stößt und fordern zusätzliche Ermittlungsinstrumente. Im Zuge von kreativ, methodisch vielgestaltig geführten Ermittlungen stellt sich jedoch immer wieder heraus, dass forensisch anerkannte (analoge) wissenschaftliche Methoden bei der Ermittlung von Tatverdächtigen hilfreich sein können. Hierzu gehört auch die Forensische Linguistik, deren ermittlungsunterstützender Einsatz zu kriminaltaktischen Ansatzpunkten für Anschlussermittlungen führen kann. Der Beitrag reflektiert auf den linguistischen Mustervergleich auffälliger / ungewöhnlicher Semantik / Syntax und den Verwendungskontext ungewöhnlicher Floskeln etc. in Dark Web-Foren, die sich bspw. auf personalisierten bzw. zuordenbaren Clear-Web-Sites spiegeln. Wie die Ermittlungspraxis immer wieder beweist, fühlen sich Straftäter im anonymisierten digitalen Raum (zu) sicher, werden unvorsichtig und liefern oftmals unbewusst Hinweise, die mit herkömmlicher kriminalistischer Methodik gut verwertbare Anknüpfungshinweise für Erfolg versprechende Ermittlungen bieten, auch wenn diese oftmals zeit- und ressourcenintensiv sind. Bei dem im Beitrag zugrundeliegenden Phänomen ist dieser zusätzliche Aufwand jedoch in jedem Fall gerechtfertigt - https://t1p.de/p1uux