Nr. 302, Dezember 2025
 
13) Cybercrime – Empirische ätiologische Befunde
Trotz der verhältnismäßig niedrigen Aufklärungsquote von Cybercrime-Delikten und einem mutmaßlich enormen (absoluten und relativen) Dunkelfeld gibt es nach wie vor nur sehr wenig empirisch fundierte Forschungsergebnisse zur Übertragbarkeit gängiger analoger Kriminalitätserklärungstheorien in den digitalen Raum, zur Täter-Opfer-Beziehung und zur Motivlage von Tatverdächtigen. In einer qualitativen Studie (n = 1.240) mit Jugendlichen / Heranwachsenden in den Niederlanden wird am Beispiel der Phänomene missbräuchlicher Passwort-Verwendung, DoS/DDoS-Angriffe, Hacking und Website-Defacement die musterbasierte Übertragbarkeit von Kontroll- (insbesondere Selbstkontrolle) und (sozialen) Lerntheorien in die virtuelle Sphäre geprüft. Die Autoren betonen abschließend, dass komplexe Cybercrime-Delikte bspw. nicht hinreichend anhand der General Theory of Crime erklärt werden können - https://t1p.de/waaa2