Nr. 9, September 1999
 
11) Arme baden Umweltschäden aus
Arme Kinder leben eher in Industrieabgasen und werden häufiger von Autos überfahren als Kinder reicher Leute - so eine britische Studie. Für ein Kind der ärmsten Bevölkerungsgruppe ist die Wahrscheinlichkeit, vom Auto überfahren zu werden, fünf mal höher als für Kinder reicher Eltern. Und 662 umweltverschmutzende Fabriken befinden sich in Gegenden, wo das durchschnittliche Haushaltseinkommen unterhalb von 15.000 Pfund im Jahr (46.000 Mark) liegt, aber nur fünf „Dreckschleudern“ in Gegenden mit einem Einkommen über 30.000 Pfund. Die Studie wurde vom Forschungsverbund Catalyst und dem Umweltverband Friends of the Earth (FoE) herausgegeben. Im Vorwort beklagt der britischen Umweltminister, dass ökologische Probleme „vor allem die Alten, sehr Jungen und Armen“ träfen. Auch in den USA ergaben ähnliche Analysen, dass vor allem Anlagen mit giftiger Emission eher in armen, von Schwarzen bevölkerten Gemeinden angesiedelt wurden – wo der Widerstand und die Auflagen am geringsten sind. Die Untersuchung kann unter http://www.foe.co.uk/pollution-injustice/poll-inj.html angesehen werden. Quelle: taz vom 27.09.99