Nr. 16, April 2000
 
15) Kriminalbeamte scheitern am Internet
Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Eike Bleibtreu, hat alle Hoffnung auf Erfolg im Kampf gegen Internet-Kriminalität verloren. Wie er der Mitteldeutschen Zeitung mitteilte, halte er als Realist das Internet inzwischen für einen "unkontrollierbaren Raum", denn allein das Ausmaß von weltweit acht Milliarden E-Mails pro Tag sei einfach nicht zu beherrschen. Hinzu kämen für die Ermittler auch noch die rechtlichen nationalen Hürden. Auch das Wirtschaftsmagazin BIZZ berichtet, dass Beamte generell der Kriminalität im Netz hilflos gegenüber stehen. Delikte wie Pornographie, Betrug, Geldwäsche, Datenklau und Drogenhandel würden florieren. "Mittlerweile bekommt man im Internet alles: Anleitungen zum Bombenbauen, Sprengstoff oder Hakenkrallen, um Züge zum Entgleisen zu bringen", so Bleibtreu. Das bayerische Landeskriminalamt vermutet auf rund einem Prozent der deutschen Internet-Seiten strafbare Inhalte. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland dagegen gerade einmal knapp 2.800 Internet-Straftaten registriert. "Im Netz gibt es mittlerweile alles außer Mord", bringt Martin Seeger, Manager der Kölner Netzsicherheits-Firma Net Use, die Vielfalt der Online-Verbrechen auf den Punkt.

Quelle: http://www.forumnews.de/Artikel.asp?AID=3520