Nr. 19, Juli 2000
 
4) Biometrie
Während hier zulande fleißig darüber diskutiert wird, ob man öffentliche Plätze videoüberwachen soll und wie lange man diese Daten speichern darf (s. dazu die Anhörung im Innenausschuss des Bundestages am 5. Juli 2000; mit dabei mit Stellungnahmen u.a. LKD Schneider aus dem Innenministerium Baden-Württemberg, Prof. Stephan (ulrichstephan@fhpol-vs.de) und Prof. Dr. Feltes (thomasfeltes@fhpol-vs.de) von der Hochschule für Polizei) ist man jenseits des großen Teichs bereits bei der Anwendung weiterentwickelter Verfahren. Unter das Stichwort "Biometrie" lässt sich zusammenfassen, was Computer mittels Lesegerät und Software alles an menschlichen Merkmalen eindeutig erkennen und unterschieden können: Fingerabdruck, Iris, Unterschrift, Gesichts- und Stimmerkennung. Auch das Bundesamt für Sicherheit beschäftigt sich mit diesen Techniken in Zusammenarbeit mit dem BKA (http://biotrust.de/), will aber das Ergebnis eines erst kürzlich durchgeführten Feldversuchs nicht in vollem Umfang veröffentlichen. In den USA werden die Systeme schon von Banken und Casinos eingesetzt. Letztere überwachen damit ihre Eingänge und filtern automatisiert ungebetene Gäste heraus, denen z.B. schon mal ein Hausverbot erteilt wurde. An der Spitze eines der aufstrebenden Unternehmen der Branche sitzt der ehemalige FBI-Direktor Oliver Revell. Der für 2000 angestrebte Jahresumsatz der Imagis Technologies wurde bereits im März übertroffen. Die neue Technik ist aber mit Vorsicht zu genießen, denn ein einmal geknacktes Passwort lässt sich einfach ändern, die Iris oder die Stimme aber wohl kaum. Quellen: http://http://www.sicherheit-im-internet.de/termine/termine.phtml?action=aktuell&id=46 , c't 7/2000, Seite 106.