Nr. 20, August 2000
 
7) Mehrfachtatverdächtige im Freistaat Sachsen
Die Untersuchung des Landeskriminalamtes Sachsen (http://www.lka.sachsen.de ; empfehlenswert ist auch die Präventionshomepage des sächsischen LKA, vor allem zur Kinderprävention mit „Poldi“!)ist jetzt in der Forschungsreihe des Kriminalistischen Instituts im BKA erschienen (Wiesbaden 2000) (leider kein Internet-Nachweis). Ausgewertet wurden Daten über Tatverdächtige im Zeitraum von 1991 bis 1996. Danach traten 30% aller ermittelten Tatverdächtigen mindestens zweimal polizeilich in Erscheinung. Sie begingen insgesamt etwa zwei Drittel der aufgeklärten Kriminalität in Sachsen. Der Tatverdächtigenkreis mit besonders hoher krimineller Energie (mehr als 10 Delikte) reduziert sich auf 3% der TV. Wichtig auch das folgende Ergebnis: „Trotz steigende Anteile von tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen trägt die Kriminalität dieser Altersgruppe in der Regel Episodencharakter. Die seit 1991 kontinuierlich gewachsenen Tatverdächtigenzahlen sind vor allem Ausdruck besserer Aufklärung und nicht gleichbedeutend mit einem adäquaten Anstieg der Kinder- und Jugendkriminalität.“ (S.59) Gut, so etwas einmal aus polizeilicher Quelle zu erfahren. Die auch methodisch aufwendige und sauber durchgeführte Studie ist auch durch viele Tabellen und eine ausführlichen Anhang für weitere Analysen geeignet.