Nr. 23, November 2000
 
8) Öffentliche (Un-)Ordnung und Polizei: Eine Studie des Home Office
Eine 1997/98 in Großbritannien durchgeführte Studie sollte anhand der Arbeit von neun Polizeieinheiten Schlüsse für den Umgang mit „anti-social behaviour“ ziehen. Unter „anti-social behavior“ versteht man dabei „kleinere Probleme, die das Leben in der Gemeinschaft beeinträchtigen und deren Lösung der Polizeihilfe bedürfen“, wie z.B. aggressives Betteln, obszöne Sprache, Graffiti, Drogenhandel oder Prostitution. Je nach Schwerpunkt wurden unterschiedliche Lösungsansätze entwickelt: Die Bekämpfung auf „street-level“ wobei die Streifen v.a. auf Präsenz setzen; die Bekämpfung in Zusammenarbeit mit Behörden; besondere, den Situationen angepasste abfedernde Maßnahmen, wie z.B. das Aufsammeln von unbeaufsichtigten Kindern in der Nacht, die Unterstützung von Eltern bei der Erziehung oder die Bereitstellung von Freizeitaktivitäten für Jugendliche. Die Probleme, die sich dabei stellen, resultieren hauptsächlich aus der fehlenden Definition, dem subjektiven Empfinden von Ordnungswidrigkeit und der unterschiedlichen Interpretation seitens der Medien und der betroffenen Bevölkerungsgruppen. Eine, für alle befriedigende Lösung zu finden, stellt derzeit ein zentrales Anliegen der Polizei dar. Quelle: POLICING ANTI-SOCIAL BEHAVIOUR, Police Research Series, Paper 123, London 2000.