Nr. 28, April 2001
 
14) Korruptions-Index
Transparency International hat den Corruption Perceptions Index (CPI) für das Jahr 2000 veröffentlicht, der 90 Länder in eine Rangliste einordnet. Die Organisation erklärte dazu, dieser Index sei ein wichtiges Warnsignal, dass Korruption in sehr vielen Ländern noch immer weit verbreitet ist. Deutschland ist im CPI gegenüber dem Vorjahr deutlich abgerutscht und wird jetzt als stärker von Korruption betroffen eingestuft als die USA. Der TI-Vorsitzende sagte weiter: "Ganz wesentlich für den Erfolg ist der Druck der Öffentlichkeit. Dabei können wir in Meinungsumfragen und Wahlkampagnen feststellen können, dass die breite Öffentlichkeit in immer mehr Ländern immer weniger Toleranz für Amtsträger aufbringt, die ihr öffentliches Amt für ihren eigenen Nutzen missbrauchen." Nach Aussage von TI muss die Öffentlichkeit sich den Schaden bewusst machen, der durch Korruption verursacht wird. Dabei wurde auf die Millenniums-Umfrage 2000 von Gallup International hingewiesen, die rund 57.000 Menschen in 60 Ländern erfasste und erbrachte, dass die Bevölkerung am meisten dort von der Demokratie enttäuscht ist, wo die schlimmste Korruption herrscht. Dies sei hauptsächlich in Mittel- und Osteuropa der Fall. Die Ergebnisse der Untersuchung von Gallup International zeigen laut TI, dass die demokratischen Errungenschaften der vergangenen zehn Jahre buchstäblich auf dem Spiel stehen.
Um deutlich zu machen, welche Rolle die aktive Bestechung durch Unternehmen bei der Korruption im internationalen und heimischen Geschäftsleben spielt, veröffentlichte TI im vergangenen Jahr den Bestechungsindex Bribe Payers Index (BPI) und brachte im Januar dieses Jahres verschiedene detaillierte Umfrageergebnisse über die Wahrnehmung aktiver Bestechung heraus. TI wird im Jahre 2001 eine weitere umfassende Umfrage zur aktiven Bestechung durchführen.
http://www.transparency.org/documents/cpi/2000/cpi2000.de.html
http://www.dse.de/zeitschr/ez1199-3.htm
http://www.transparency.org/documents/cpi/bps.html