Nr. 43, August 2002
 
1) Öffentliche Meinung und Richterentscheidungen – eine vergleichende Studie
In einer Schweizer Studie zur objektiven und subjektiven Punitivität (Strafschärfe) wurden 290 Strafrichter und eine repräsentative Bevölkerungsgruppe zu vier fiktiven Straffällen befragt. Im Ergebnis sprach die Bevölkerung dabei deutlich härtere Strafen aus als die Richter. Jedoch verfälscht die übermäßige Gewichtung der straffreudigsten Personen das Bild von der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den richterlichen Strafurteilen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung mit milderen Strafen als den von den Richtern ausgesprochenen abfindet. Quelle: Crimiscope Nr. 19 (Juni 2002) – Öffentliche Meinung und Strenge der Richter; vollständiger Forschungsbericht unter  www.unil.ch/penal/qui/kuhn/FNRS.html