Nr. 52, Mai 2003
 
13) Reduzierung des Notruf-Aufkommens durch Einrichtung einer eigenen polizeilichen Service-Rufnummer
Seit Jahren wird in den USA versucht, das polizeiliche Notrufaufkommen zu steuern, indem man zwischen „echten“ Notrufen und Informationsanfragen bzw. nicht dringenden Anrufen unterscheidet. Auch in Deutschland hatten Studien (z.B. von Dreher und Feltes 1996) gezeigt, dass viele Anrufe bei der polizeilichen Notrufnummer 110 lediglich Informationsanrufe oder Servicenachfragen waren, die u.U. die Polizei von der Bearbeitung eigentlicher Notrufe abhalten. Mehrere Städte in den USA haben inzwischen eigene Service-Rufnummern eingerichtet (z.B. 311 zusätzlich zur bekannten 911). Empirische Studien bestätigen, dass dadurch das Notrufaufkommen tatsächlich wesentlich verringert werden kann (um über ein Drittel) und dass dadurch die Dienstleistungen für den Bürger optimiert werden können. Quelle: Lorraine Mazerolle u.a.: Managing Citizen Calls to the Police: The Impact of Baltimore´s 3-1-1 Call System. In: Criminology and Public Policy, 2, 1, 2002, S. 97-124