Nr. 83, Februar 2006
 
15) Kriminalität im Grenzgebiet
In einem Beitrag, der auch online zum download verfügbar ist (http://www.polizei-newsletter.de/online_documents_german.php) stellt der Autor, Strafrechtsprofessor in Frankfurt an der Oder dar, dass der Versuch, durch eine kriminologische Analyse der Kriminalität in der Grenzregion Frankfurt(Oder)/Slubice zu einer wissenschaftlich fundierten Lösung der Probleme zu gelangen, scheitern muss. Die Kriminologie verfügt (so der Autor) nicht über die für dieses Vorgehen benötigten Erkenntnisse. Eine empirische Analyse der Grenzkriminalität würde daher bestenfalls zu plausiblen Alltagstheorien führen, aber weder wissenschaftliche Beweise liefern noch praktisch wesentlich weiterhelfen. Die zweite These des Autors lautet: Polizei und Justiz in Deutschland haben sich von der gesetzmäßigen Lösung der Kriminalitätsprobleme weit entfernt: Bei zahlreichen Delikten wird seit Jahrzehnten durch polizeitaktisches „Wegschauen“ eine „Eskalation“ vermieden. Aktenkundig gewordene Kriminalität wird von der Justiz immer häufiger ohne Verurteilung „erledigt“. Gerhard Wolf  (Hrsg.), Kriminalität im Grenzgebiet, Band 2: Wissenschaftliche Analysen, Schriftenreihe der Juristischen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Berlin u.a. 1998, S. 287 ff.