Nr. 88, Juli 2006
 
9) Jugendliche werden seltener angezeigt als vor 20 Jahren
Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen, dass jugendliche Straftäter seltener angezeigt werden als vor 20 Jahren, wogegen das Anzeigeverhalten gegenüber Erwachsenen stabil geblieben ist. Jugendliche werden laut den Ergebnissen der Studie immer häufiger Opfer von gleichaltrigen Tätern. Gewaltdelikte würden sich immer häufiger gegen Personen unter 25 Jahren richten, deren Anzeigeverhalten als besonders passiv beschrieben wird. Die Abnahme der Anzeigebereitschaft führe zur Normalisierung der Gewalt und somit zum Anstieg von Kriminalität. Daher wird angenommen, dass das Dunkelfeld der offiziellen Statistiken größer ist als es bislang geschätzt wurde und dass es weiterhin wachsen wird. Quelle: Crimiscope, Nr. 30, Dezember 2005. Alle „Crimiscope“ sind ab sofort im Internet verfügbar: http://www.unil.ch/esc/page19064.html