Nr. 96, April 2007
 
9) Leistung polizeilicher Intensiv-Programme zur Vermeidung schwerer Verkehrunfälle
Dieser Überblick bewertet die Wirkung strenger Polizeimaßnahmen, die tödliche Verkehrsunfälle vermeiden sollen. Insgesamt wurden 33 Studien untersucht, die sich auf sechs Arten von Polizeiprogrammen konzentrierten: stickprobenartige Atemtests in Polizeikontrollen; Alkoholkontrollen, die aus zeitlich begrenzten Polizeikontrollen bestehen, wobei Beamte bei verdächtigen Fahrern einen Blutalkohol-Test durchführen; automatische Kameras zur Geschwindigkeitskontrolle, die den Fahrer und das Kennzeichen erfassen; Rotlicht-Kameras oder Filmkameras, die Fahrzeug, die bei Rot über die Ampel fahren, filmen; Zufallsstraßenüberwachung, wobei Präventionspatrouillen stattfinden, aber Polizeifahrzeuge nie an derselben Stelle oder zur selben Zeit auftauchen; und gemischte Programme, wobei Polizeibeamte mit Aufgaben beauftragt werden, die zwischen Repressiv- und Erziehungsmaßnahmen liegen. Alle der ausgewerteten Studien - außer drei - führten zu einem durchschnittlichen Rückgang von 23 bis 31 % bei Unfällen mit Verletzungsfolgen. Also scheint die Wahrscheinlichkeit, wegen verbotenen Fahrverhaltens eingesperrt zu werden - gleichgültig ob durch automatisierte Technik oder durch verstärkte Polizeikontrollen -, zur Reduzierung von Verkehrsunfällen und -verletzungen zu taugen. Jedoch scheint keine bestimmte Maßnahme wirksamer als die anderen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu sein. Quelle: Blais, E., & Dupont, B. (2005). Assessing the capability of intensive police programmes to prevent severe road accidents: A systematic review. BRITISH JOURNAL OF CRIMINOLOGY, 45(6), 914-937.