Nr. 97, Mai 2007
 
11) "Zerbrochene Fenster": Neue Beweise aus New York City und ein soziales Experiment in 5 Städten
Diese Studie greift nochmals die Studie von George Kelling und William Sousa aus dem Jahr 2001 auf, in der behauptet wurde, dass das Ahnden kleinerer Verstöße helfen könne, schwere Verbrechen zu reduzieren (die "broken-window"-Hypothese). Kriminalitätsdaten von New York City aus den Jahren 1989 bis 1998 und Ergebnisse eines sozialen Experiments namens "Moving to Opportunity" (MTO) in fünf Städten (New York, Chicago, Los Angeles, Baltimore, und Boston) werden analysiert. MTO konzentrierte sich auf 4.600 Familien mit geringem Einkommen, die in sozialen Wohnungsbaugebieten mit einer hohen Rate sozialer Unruhe lebten. Per Zufallsprinzip bekamen die Familien Wohngutscheine zum Umzug in ruhigere Gegenden. Es gab keine Hinweise darauf, dass das "broken-windows"-Vorgehen Kriminalität reduziert oder dass die Änderung seines erwünschten Zwischenergebnisses - Unruhe selbst - ausreicht, um Veränderungen in kriminellem Verhalten zu bewirken. Quelle: Harcourt, B. E., & Ludwig, J (2006). Broken windows: New evidence from New York City and a five-city social experiment, in: UNIVERSITY OF CHICAGO LAW REVIEW 73, 271-320.