Nr. 116, Februar 2009
 
11) Aktuelle Veröffentlichungen des britischen Innenministeriums
Das britische Innenministerium bietet verschiedene Berichte zum Thema „antisoziales Verhalten“ an. In einer Längsschnittanalyse zum antisozialen Verhalten von Kindern und Jugendlichen werden neben Häufigkeitszahlen auch Risiko- und Schutzfaktoren für antisoziales Verhalten aufgezeigt. Dabei konnte ein Zusammenhang zwischen Verhaltensauffälligkeiten im frühen Kindesalter (Tabak- und Alkoholkonsum, Sachbeschädigung) und problematischen Verhaltensweisen im Alter von 10 1/2 Jahren festgestellt werden. Die Studie bestätigt vorherige Forschungsergebnisse, nach denen frühe Interventionen notwendig sind. Demnach wirkt sich der richtige Umgang der Mutter mit ihrem Kind (“parenting skills”) ebenso positiv auf das soziale Verhalten eines Kindes aus wie dessen Selbstbewusstsein oder Freude am Schulbesuch. Der 59-seitige Bericht ist verfügbar unter: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs08/rdsolr0208.pdf. Ein weiteres Dokument des britischen Innenministeriums beschäftigt sich mit der Einschätzung der Bürger zu antisozialem Verhalten. Noch im Jahr 2001 schätzten 19 % der Befragten antisoziales Verhalten als großes Problem ein, aktuell treffen 16 % der Bürger diese Aussage. Die eigene Wahrnehmung hängt dabei eng mit der sozialen Lage und dem Wohnumfeld zusammen. In stark benachteiligten Gegenden äußert sich die Hälfte der Befragten besorgt über antisoziales Verhalten, in besser gestellten Stadtteilen teilen lediglich 15 % diese Auffassung. Als “antisozial” werden vom britischen Innenministerium insgesamt sieben Verhaltensweisen bezeichnet, die von “herumhängenden” Jugendlichen bis zu abgestellten Autowracks reichen. Das 58-seitige Dokument ist im Volltext verfügbar unter: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/pdfs08/hosb1508.pdf.