Nr. 127, Februar 2010
 
2) Die präventive Wirkung von Eheschließungen
Anhand von Daten aus der Cambridger Längsschnittuntersuchung (Geburtskohorte 1953) wurde die These von einer protektiven Wirkung der Ehe auf Männer überprüft. Dazu wurde die Anzahl der Taten, die ein verheirateter Mann vor und nach der Eheschließung begangen hat, mit der entsprechenden Anzahl Taten eines ledigen Mannes verglichen. Um den Einfluss anderer Faktoren auszuschließen, wurden zuvor die im Alter von 8 bis 10 Jahren vorhandenen Risikofaktoren miteinander abgeglichen. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass Männer, die im frühen oder mittleren Alter (18-21 oder 22-24 Jahre) geheiratet haben, nach der Eheschließung seltener verurteilt wurden. Eine Heirat im Alter von 25 Jahren oder später wirkte sich hingegen nicht aus. Der gleiche Befund konnte festgestellt werden, wenn die im Alter von 18 Jahren vorhandenen Risikofaktoren als Kontrollvariablen berücksichtigt wurden. Quelle: Theobald, Delphine/ Farrington, David (2009), Effects of getting married on offending: Results from a prospective longitudinal survey of males, in: European Journal of Criminology 6 (6), 496-516, http://euc.sagepub.com/cgi/content/abstract/6/6/496.